ich habe um ein kurzes fachliches grußwort zur aktion gebeten. ich zitiere hier mit dank die antwort. ( adressen habe ich entfernt, für inhalte zitierter links übernehme ich keinerlei verantwortung ! ) vielen dank an die experten !
Sehr geehrter Herr Akkordoen,
als ein großer Freund von Wildkräutern und Kunst, begrüße ich normalerweise ihre künstlerische Idee. Da es bei den Wildkräutern jedoch auch um Ambrosia (einer noch nicht einmal heimischen Pflanzenart) geht, muss ich mich der Meinung von Herrn Nawrath und Frau Alberternst anschließen. Eine solche Kunstaktion würde die Ausbreitung dieser Pflanzenart begünstigen und dem entgegen wirken, woran Experten seit Jahren arbeiten: "Die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren, damit auch diese zum Schutz der Gesundheit einer Verbreitung der Ambrosia entgegen wirkt".
Am 2.Juli 2009 startet dazu in Berlin das "Berliner Aktionsprogramm gegen Ambrosia", in dem die Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung - das Pflanzenschutzamt Berlin, das Meteorologische Institut der Freien Universität und einige Beschäftigungsträger mitwirken. Auf den Internetseiten des Aktionsprogramms können Sie sich auch schon jetzt dazu informieren:www.fu-berlin/ambrosia(da wir erst am nächsten Donnerstag das Aktionsprogramm starten, bitte ich um Verständnis, dass noch nicht alle Inhalte vollständig sind)Ich hoffe Sie unterstützen dieser Aktion und entfernen die Ambrosia-Samen aus der Wildkräutermischung. So schützen Sie sich und die Berliner Bevölkerung vor dieser hoch allergenen Pflanze, die wir doch aus unserem Stadtgrün verbannen wollen.
Vielen Dank für ihr Verständnis, viel Erfolg bei Ihrer Kunstaktion (aber bitte ohne Ambrosia!!!)
und beste Grüße aus Steglitz
SKannabei
Dipl.-Geogr. Sandra Kannabei
Freie Universität BerlinInstitut für Meteorologie ( ... )
www.met.fu-berlin.de/de/polleninfo !!! Berliner Aktionsprogramm gegen Ambrosia !!!Verhindern auch Sie die Ausbreitung dieser hoch allergenen Pflanze!
www.fu-berlin.de/ambrosia
Sehr geehrter herr Akkordoen,
der Umgang mit invasive Neophyten ist ein in Fachkreisen sehr kontrovers diskutiertes Thema. Die Bewertung hinsichtlich einer Bekämpfung ist fachlich sehr anspruchsvoll. Im Falle der Beifuß-Ambrosie, einer erst im Anfang der Einbürgerung befindlichen und insgesamt noch selten in Deutschland zu beobachtenden Art ist nach unserer Einschätzung und in Übereinstimmung mit dem Präventionsansatz des Bundesamtes für Naturschutz eine Bekämpfung angebracht. Die Art ist eine hochpotente Problempflanze in den Bereichen Landwirtschaft (Ackerunkraut), Gesundheit (Allergien) und Naturschutz (Sekundäre Beeinträchtigung von Lebensräumen).
Es ist eine große Herausforderung die Einbürgerung und weitere Ausbreitung der Art zu verhindern. Wichtig ist ein breiter Konsens der Gesellschaft für diese Aufgabe. Selbstverständlich hat die Art auch gute Seiten (z.B. Nutzung als Heilpflanze) und erfüllt Funktionen im Naturhaushalt. Der Wuchskraft und dem Ausbreitungserfolg zollen wir als Biologen Respekt und Bewunderung. Gleichwohl sollte die Art mit aller Konsequenz bekämpft werden.
Eine von Ihnen skizzierte Kunstaktion halten wir für kontraproduktiv. Es sorgt für Verunsicherung in der Bevölkerung und gibt den Kritikern und Ignoranten Auftrieb und wirkt daher den Aktionsprogrammen des Julius Kühn-Instituts und Berlins entgegen. Wir würden es sehr bedauern, wenn ihre Kunstaktion dazu beiträgt weniger intensiv gegen die Pflanze vorzugehen und damit zukünftig die allergischen Beschwerden ansteigen, landwirtschaftliche Erträge sinken bzw. noch mehr Herbizide verwendendet werden müssen und ökologisch bedeutsame Lebensräume geschädigt werden. Welche Folgen die Beifuß-Ambrosie haben kann, ist in Nord-Italien, Ost-Frankreich, Ungarn und anderen Ländern zu sehen. Haben Sie sich darüber informiert? Kommt das in ihrer Aktion zum Ausdruck?
Wir fordern Sie daher dringend auf sich eine andere Pflanzenart als die Beifuß-Ambrosie für die Kunstaktion auszusuchen! Keinesfalls > sollten Samen verteilt werden!
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Nawrath & Beate Alberternst
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